Der Allradsieger - ŠKODA KODIAQ

Aber der OCTAVIA COMBI SCOUT und der ŠKODA SUPERB 4x4 holten sich den gleichen Preis in ihren Kategorien. Dazu holte sich der KODIAQ aber auch den Preis für das beste importierte SUV der Mittelklasse. Das alles wird die Diskussion unter den ŠKODA Fans nicht beenden, welcher Wagen nun wirklich das Flaggschiff der VW-Tochter ŠKODA darstellt. Ob es der SUPERB oder der KODIAQ ist, bleibt wohl tatsächlich eine Geschmacksfrage. Preislich nehmen sich die beiden Mittelklassewagen nicht viel. Und in der Ausstattung reichen beide weit in die Oberklasse hinein.

  • Der ŠKODA KODIAQ generell

  • Viele Varianten des KODIAQ

  • Das Design des ŠKODA KODIAQ

  • Die Ausstattung des ŠKODA KODIAQ

  • Der KODIAQ im Verbrauch und der Haltbarkeit

  • Wie fährt sich der KODIAQ?

Der ŠKODA KODIAQ generell

Seit der ŠKODA KODIAQ 2017 in Deutschland in den Verkauf gegangen ist, hat er seine Verkaufszahlen deutlich verbessern können. Das liegt sicher auch am Facelift, mit dem die ŠKODA Konstrukteure auf das Feedback der Kunden reagiert haben. Waren es 2017 noch 15.000 verkaufte KODIAQ, stieg die Zahl auf 19.300 im Jahr 2018. In beiden Jahren entschied sich der weitaus größere Teil der Käufer für einen Allrad-Antrieb. Das macht wohl auch Sinn bei einem SUV, das seinen Namen zu Recht tragen will. Gerade die echten Offroad-Fähigkeiten eines SUV in Verbindung mit dem Komfort, dem Platzangebot und den Langstrecken-Eigenschaften einer großen Familien-Limousine haben viele Fahrerinnen und Fahrer seither begeistert. Der ŠKODA KODIAQ ist mit seinen 4,70 Meter zwar nicht übermäßig groß, aber die Entwickler bei ŠKODA haben ihren inzwischen legendären Ruf wieder einmal bestätigt. Auf der variablen MQB-Plattform aus dem Mutterkonzern haben sie mit Finesse und Bedacht mehr Platz im Wagen schaffen können, als in jedem anderen Auto auf dieser Grundlage zur Verfügung steht. Dabei steht die optionale dritte Bankreihe für deutlich unter 1.000 Euro noch nicht mal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie ist eher für kurze Strecken mit sieben Passagieren geeignet, denn sie staucht den Kofferraum doch auf 270 Liter zusammen. Wenn man nicht gerade mit der zugkräftigen 190 PS Version einen Dachgepäckträger und einen Anhänger bewegen möchte, fährt es sich mit fünf Passagieren einfach komfortabler. Wenn man alle Staumöglichkeiten nutzt und nur zu zweit unterwegs ist, kann man mit über 2.000 Litern schon fast einen kleinen Haushalt unterbringen. Das ist eben ŠKODA.

Viele Varianten des KODIAQ

Der KODIAQ ist ein typischer ŠKODA, was die Qual der Wahl anbetrifft. Für den Schreiber eines Autoblogs wird es immer gleich etwas komplizierter, wenn es um ein Auto von ŠKODA geht. Die Zahl der möglichen Varianten ist nahezu immer größer als bei anderen Marken. Das wissen auch die Verkäufer, die mit dem Kunden online oder im Autohaus die am besten passende Version eines ŠKODA KODIAQ herausfinden wollen. Im Prinzip steht der KODIAQ in den vier Ausstattungslinien Active, Ambition, Style und der Nobelvariante L&K zur Verfügung. Dazu kommen aber weitere Modelle, die sich alle ein wenig in der Philosophie, Ausstattung und teils sogar im Design unterscheiden. Der ŠKODA KODIAQ SCOUT ist mit seiner intelligenten Allrad-Automatik ganz auf die Offroad-Möglichkeiten ausgerichtet. Der KODIAQ SPORTLINE bietet mit einem kraftvollen Motor und einem adaptiven Fahrwerk unterschiedliche Fahrstile an, von komfortabel bis sportlich agil. Der KODIAQ SOLEIL stellt eine dem L&K vergleichbare Luxusausgabe dar, die sich mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen, besonderen Design-Details und einem edel ausgestatteten Interieur auszeichnet. Über die Rennsportausgabe des KODIAQ RS mit seinen bärenstarken PS-Zahlen, seiner entsprechenden Beschleunigung und Geschwindigkeit hatten wir in unseren News schon berichtet. (Link) Der RS stellt dann zusammen mit dem SPORTLINE auch preismäßig das oberste Ende der Fahnenstange dar. Während man sich die Grundversion des Active schon ab ca. 27.000 Euro leisten kann, erreicht ein mit allen Optionen versehener KODIAQ RS oder SPORTLINE mehr als die doppelte Summe. Dabei ist ŠKODA mit den Preisen für seine vielen Extras und optionalen Ausstattungen nicht teuer. Im Unterschied zu vielen Marken hat man den Eindruck, man verfährt hier nach dem Prinzip des Selbstkostenpreises.

Hubraum und Motorisierung

Wenn sich der motivierte KODIAQ-Interessent dann durch all diese Modell-Varianten durchgearbeitet hat, kann er sich noch mit verschiedenen Treibstoffen, Hubraumgrößen, Getriebearten und Motorisierungen herumschlagen, bis er endlich seine für ihn perfekte Wahl getroffen hat. Während sich die 1.5 Liter Version mit Benzin und 150 PS begnügen muss, kann die 2.0 Liter Version dazu auch noch Diesel und 190 PS anbieten. Die klassische Sechsgang-Schaltung oder die komfortable Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik steht genau wie ein Frontantrieb oder der Allradantrieb für alle Varianten zur Verfügung. Um es gleich vorwegzunehmen: Für viele Zwecke als bequeme und komfortable Familienkutsche reichen 1.5 Liter mit 150 PS locker aus. Wer dagegen auch auf der Landstraße zügig überholen, auf der Autobahn sportlich mithalten oder alle Reize abseits der Straße auskosten will, sollte sich für eine stärkere Ausgabe des KODIAQ entscheiden. Der preisliche Unterschied zwischen diesen beiden Möglichkeiten beträgt bei gleicher Ausstattung weniger als 4.000 Euro.

Das Design des ŠKODA KODIAQ

SUV sind nach wie vor das am schnellsten wachsende Segment aller Autos auf der Welt. Trotz aller Kritik am häufig hohen Spritverbrauch und dem manchmal klotzigen Erscheinungsbild schätzen es die Käufer offensichtlich sehr, sich mit der hohen Fahrerposition einen Überblick über das Geschehen auf der Straße zu verschaffen. Außerdem fühlen sich wohl viele Menschen zumindest subjektiv sicherer als in einem kleineren Fahrzeug. So haben es die SUV auf große Verkaufszahlen bei sowohl Kleinwagen, Mittelklassewagen und in der Oberklasse gebracht. Denn SUV oder Crossover gibt es in allen drei Sparten. Dabei lassen sich bei den Kleinwagen einige kreative Ideen für ein überraschendes Design finden, während es in der Oberklasse vor allem auf beeindruckende Formen ankommt. Für den ŠKODA KODIAQ trifft beides nicht zu. Er wirkt auf den ersten Blick fast unauffällig, bis man die ihm innewohnende Dynamik bemerkt, die sich vor allem durch die Linienführung von Schwellern, Dachschräge und Seitenscharnieren ergibt. Die typische C-Form der zweigeteilten und aerodynamisch geformten Rücklichter lässt ihn gleich als ŠKODA erkennen, während der nach innen führende Knick im Heck dem Wagen einiges von seiner Wuchtigkeit nimmt. Im Rückspiegel des vorausfahrenden Fahrzeugs fällt sofort der bissige Grill mit seinen paarweise angeordneten Lamellen auf. Aber auch hier sorgen die nach leicht nach hinten versetzten unteren Tagfahrlichter für mehr Leichtigkeit im Ausdruck und zaubern mit dem abgerundeten Schwung nach hinten fast ein Lächeln auf die Frontseite. Der ŠKODA KODIAQ wirkt kräftig ohne dass man den Eindruck von protzig erhält. Er stellt sich nicht gerade schlank dar, bringt aber dennoch Agilität und Wendigkeit zum Ausdruck.

Die Ausstattung des ŠKODA KODIAQ

Was bekommt man beim ŠKODA KODIAQ für sein Geld? Wie erwähnt sind die Extras und die entsprechenden Pakete preiswert. Daher unterscheiden sich auch die Ausstattungslinien zwischen Ambition und Style jeweils nur um zwei- bis dreitausend Euro. Während man im Ambition immerhin über ein Lederlenkrad, eine Klimaanlage und das 9,2 Zoll große Maxidot-Display verfügt, muss man für eine Climatronic, LED-Hauptscheinwerfer und Leichtmetallfelgen schon auf den Style zurückgreifen. Die Menüführung und die selbsterklärende Verständlichkeit aller Elemente im Cockpit sind Standard in allen Varianten. Für die Luxusausstattung des L&K muss man noch einmal gut 6.000 Euro mehr auf den Tisch legen. Dafür hat man dann aber auch alle denkbaren Assistenzsysteme, LED-Automatik, viel Leder, Chrom und viele weitere Extras an Bord. Der Sound im Wagen lässt sich mit den CANTON Boxen wunderbar aufdrehen. Das Infotainmentsystem Bolero versorgt über ŠKODA Connect die Passagiere optional mit allen Möglichkeiten zwischen dem Fernzugriff aufs Auto und einer sprachgesteuerten Sonderzielsuche.

Komfortpakete und Assistenten

Für alle KODIAQ lassen sich Komfort-Pakete erwerben, die manches Fahrerherz höher schlagen lassen. Die beheizbare Frontscheibe ist vor allem im Winter sehr angenehm. Das elektrische Panoramadach lässt ein wenig Cabrio-Feeling entstehen und belüftete Vordersitze sind bei Langstreckenfahrten einfach praktisch. Je nach Version und Extrapaket verfügt der Fahrer des KODIAQ über alle Assistenten, die heute technisch möglich sind. Die Rückfahrkamera kann selbst für das Rangieren mit Anhänger von der Elektronik gesteuert werden, das Spurhaltesystem und der ACC Tempomat sichern die Fahrt auf der Autobahn. Falls sich beim Ausscheren von hinten ein superschneller Flitzer nähert, gibt es für den Fahrer des KODIAQ ein Alarmlicht am Außenspiegel. Die Offroad-Taste ändert automatisch das Motormanagement, Fahrwerk und die Bremsen. Beim zugeschalteten Schneemodus wird eine zu schnelle Gas-Annahme eingebremst und die strengere Differentialsperre unterstützt die Antischlupf-Regelung. Wenn man auf längeren Strecken häufiger den Fahrer wechselt, freut man sich über die Memoryfunktion des elektrisch verstellbaren Fahrersitzes.

Immer wieder die ŠKODA Features

Die cleveren Features kauft man sowieso mit jedem ŠKODA. Auch im KODIAQ finden sich all die kleinen Helfer und Gimmicks, die ŠKODA so beliebt machen. Da stehen Tablethalter am Rücken der Frontsitze zur Verfügung und in die Maxibox in der Konsole passen all die Kleinigkeiten, die man nicht so oft benötigt. Der Eiskratzer im Tankdeckel ist ebenso willkommen wie das Schlafpaket für die Kleinen auf den hinteren Sitzen. Die Ladekante ist schön niedrig und der Kofferraum lässt sich optional auch per Knopfdruck mit dem Fuß öffnen. Die Beleuchtung des Laderaums verwandelt sich im Notfall zur Taschenlampe, wenn man draußen kein Licht vorfindet. Beim Ein- und Aussteigen zieht sich der Türkantenschutz zurück. Dazu kommt dieses Platzangebot, das jeden Neuling im KODIAQ begeistert.

Der ŠKODA KODIAQ im Verbrauch und der Haltbarkeit

In den Verbrauchswerten zeigt sich der ŠKODA KODIAQ in allen Varianten als ein sehr sparsamer Vertreter. Selbst der ADAC billigt dem Auto ein ausgesprochen genügsames Wesen zu. Die angegebenen Normverbrauchswerte können bei vorsichtiger Fahrweise sogar eingehalten werden, welche Marke kann das heute schon von sich behaupten. Natürlich schluckt der Benziner mehr als der Diesel und der Wagen ist kein Leichtgewicht. Er bringt eben doch schon unbeladen mindestens 1,5 Tonnen auf die Waage. Umso vergnügter kann man feststellen, dass selbst nach einer ausgiebigen Reise mit einem 190 PS starkem SPORTLINE, sechs Personen samt Gepäck, laufender Klimaanlage und anderen Stromabnehmern am Ende nur 6,9 Liter Durchschnittsverbrauch gemessen werden. Solche Zahlen sind mit dem Turbobenziner nicht zu erreichen, hier hängt es bei den kleineren Motoren hauptsächlich von der Fahrweise ab. Je nachdem, wie stark man das Gaspedal durchdrückt, kann der Verbrauch im Schnitt zwischen sieben und glatten zehn Litern betragen. Das ist ein gutes Argument für den größeren Motor mit dem Turbodiesel-Antrieb. Die meistverkaufte Variante ist allerdings der Allrad-Diesel mit den 150 PS. Mit dem Tankinhalt von 60 Litern kommt man dann auf rund 900 Kilometer Reichweite. ŠKODA-Fahrer sind eben immer auch vernünftige Menschen. Einige Dauertests in den Autozeitschriften bescheinigen dem KODIAQ neben den komfortablen Fahreigenschaften und dem günstigen Verbrauch auch eine solide und zuverlässige Bauweise. Nach 40.000 oder mehr Kilometern im täglichen Dauerbetrieb auf jeder Art Strecke zeigten sich keine Ausfall- oder Ermüdungserscheinungen wie der Motortest am Prüfstand ergab. Im hier zitierten Dauertest von auto touring (08/18) wurden auf den 40.000 Kilometern die Winterreifen zu 30% abgenutzt und die Sommerreifen zu 50%. ŠKODA legt bei allen Fahrzeugen großen Wert auf die Sicherheit. Nichts wäre dem Ruf eines echten Familienfahrzeugs abträglicher als diesbezüglich nachteilige Berichte oder Messwerte. Das gilt insbesondere bei einem Fahrzeug von der Größe des KODIAQ. Den Bremstest bestand das schwere Fahrzeug mit 36 Metern, beim Euro NCAP Crashtest waren alle fünf Sterne sozusagen eine Pflichtmaßgabe für die tschechischen Entwickler. Nur als ehemaliger Kleinwagenfahrer wird man sich an die 12,6 Meter Wendekreis wohl erst gewöhnen müssen.

Wie fährt sich der KODIAQ?

Obwohl sich natürlich mit der jeweiligen Motorisierung erhebliche Unterschiede in der Beschleunigung und der Spitzengeschwindigkeit ergeben können, ist mit Ausnahme vielleicht des KODIAQ RS dieses Auto gewiss nicht als Renner ausgelegt. Zwischen den knapp sieben Sekunden im RS und den knapp elf Sekunden der kleineren Motoren liegen natürlich Welten, aber es braucht schon das ausgesprochen sportliche Fahrwerk des RS, um die Rasanz des Antriebs auch gefühlt auf die Straße zu bringen. Der KODIAQ ist als komfortables Langstreckenauto mit beachtlichen Offroad-Fähigkeiten geplant und konstruiert. In seinen Fahreigenschaften erweist er sich als für seinen Preis großartiger Allrounder, aber feurig ist dieses Auto nicht. Dazu passt auch die kleine Gedenksekunde, bevor der Turbo richtig greift. Aber dann zieht der Motor durchgängig und flott bis in die höheren Drehzahlbereiche. Da lässt sich beim 190 PS Motor auch mit Tempo 150 noch flink Gas geben und überholen. Mit dem Facelift hat sich die Geräuschdämmung im Fahrzeug stark verbessert, jetzt sind es nur noch die Windgeräusche, die störend wirken können. In den Kurven sollten Sie daran denken, dass Sie trotz aller Leichtgängigkeit in einem SUV sitzen. Der Wagen ist hoch gebaut, das macht sich in der Neigung bemerkbar und ist in der Bewegung der Karosserie spürbar. Der ŠKODA KODIAQ liegt pfeilgerade und ruhig auf der Strecke, die Lenkung reagiert ungemein direkt. Unebenheiten schluckt er mühelos weg, dafür sorgt eine ausgezeichnete Federung, die niemals schwammig wirkt. Daher können auch die Sitze so schön straff gepolstert sein, dass man nach mehreren 100 Kilometern Dauerfahrt entspannt aussteigen kann. Die zwischen 250 und 500 Nm abrufbereiten Kräfte der Motoren schleppen auch größere Anhängerlasten bis hin zu 2.000 Kilo leicht von dannen. Erst mit der SPORTLINE Variante erhält man eine dynamische Fahrwerksregelung, die in Verbindung mit dem Allradantrieb Lenkung und Dämpfung dem Fahrstil anpasst. Zusätzlich kann man sich zwischen vier Fahrmodi entscheiden. In den weniger stark motorisierten Versionen erhält man beim DSG-Getriebe schon mal den Eindruck, dass der Wagen manchmal einen Gang zu hoch fährt und selbst bei starkem Druck aufs Gaspedal nur verzögert herunterschaltet.

Der KODIAQ als Offroader

Seine größten Kräfte erreicht der Motor zwischen ca. 1.700 und 3.250 Umdrehungen, wobei je nach PS-Zahl danach noch einige Steigerung drin ist. Wer als Fahrer einen dieser SUV gewöhnt ist, die diesen Namen nur wegen ihres Aussehens tragen, wird sich sofort für den KODIAQ begeistern, wenn er die sichere Straße verlässt. Seine gute Bodenfreiheit von 19,4 cm z.B. beim SCOUT und die automatische Kraftverteilung zwischen den Rädern lassen die Fahrt über Stock und Stein zu einem echten Vergnügen werden. Mit etwas Erfahrung und einigem Training kann der Fahrer auf diese Weise auch mit dem ŠKODA KODIAQ einen Haufen Adrenalin freisetzen.

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ŠKODA KODIAQ: Gesamtverbrauch l/100km: kombiniert 7,3-4,9; CO2-Emissionen: kombiniert 168,0-129,0 g/km (Messverfahren gem. EU-Norm); Effizienzklasse C-A.

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