Eine Vorschau auf den neuen OCTAVIA RS iV

Der neue OCTAVIA RS iV wird viele Freunde finden, so viel Vorhersage sei erlaubt. Sein innovativer Antrieb und die schon klassischen Vorteile eines ŠKODA werden dafür sorgen. Lesen Sie eine Vorschau auf den neuen OCTAVIA, der im Sommer in den Verkauf gelangen wird.

Der ŠKODA OCTAVIA ist ein Erfolgsmodell

Es sind nicht viele Automarken, bei denen die Modellbezeichnung völlig ausreicht, um den Hersteller sofort zu identifizieren. Aber ŠKODA gehört in jedem Fall dazu. Und wenn man schon den FABIA oder den SUPERB gleich zuordnen kann, gilt das für den OCTAVIA allemal. Schließlich ist dieses Auto seit vielen Jahren die Cash-Cow des Unternehmens aus Tschechien und Millionen zufriedene Fahrer auf der Welt geben ŠKODA recht damit. Es wäre müßig, an dieser Stelle die vielen Auszeichnungen und Preise aufzuzählen, die der ŠKODA OCTAVIA seit 1996 eingeheimst hat. Wenn das Auto in den ersten Jahren hauptsächlich durch seine Vernunft auffiel, die sich in einem sehr großem Platzangebot, geringem Verbrauch und ordentlichen Fahrleistungen ausdrückte, hat ŠKODA diese Eigenschaften in den folgenden Jahrzehnten nach und nach erweitert. Heute in der mittlerweile vierten Generation steht mit dem ŠKODA OCTAVIA IV ein Fahrzeug zur Verfügung, das seine Fans ebenso mit technischen Höchstleistungen wie einem fast aufregend zu nennenden Design begeistert.

Ein starker OCTAVIA RS iV mit elektrischer Unterstützung

Vielleicht war es ja die ausgeprägte Vernünftigkeit früherer Generationen, die die sportlich motorisierte Variante des OCTAVIA so begehrt gemacht hatte. Die Käufer gaben einerseits dem Combi den Vorzug, der mit seinem Kofferraumvolumen unerreichte Ladekapazitäten zeigte. Gleichzeitig aber war es stets die RS Version, die sich zwar mit höheren Preisen, aber eben auch mit höheren PS-Zahlen und einer entsprechenden Beschleunigung in höhere Verkaufsränge vorschob. Zu Zeiten trugen bis zu 30% der verkauften OCTAVIA das Sportkürzel RS. Jetzt geht ŠKODA einen ganz neuen Weg. Der neue ŠKODA OCTAVIA RS iV soll seine Käufer natürlich weiterhin mit Spitzenleistungen und einem niedrigen Verbrauch auf der Straße begeistern. Doch jetzt wird es eben eine Systemleistung werden, die mit dem neuen Plugin-Hybrid Antrieb erzielt wird. Lange hatte ŠKODA gewartet, bis die anderen Autohersteller ihre ersten Erfahrungen mit den Plugin-Hybriden gemacht hatten. Jetzt versprechen sich die Entwickler von ŠKODA weiter ganz vorne mitzuspielen, wenn es zumindest um das beliebteste Import Auto geht. Und was sollte diesem Ziel im Wege stehen? Schon der neue ŠKODA SUPERB konnte kürzlich als Plugin-Hybrid überzeugen. 

Weltpremiere des ŠKODA OCTAVIA RS iV

Jetzt steht dann eben das erste Mitglied der RS-Familie als Hybrid in der Startposition. Zur Weltpremiere jedenfalls verstand es der OCTAVIA RS iV durchaus zu beeindrucken. Allerdings hatte die Premiere auf dem Genfer Salon einen gewichtigen Nachteil. Wie alle großen Ereignisse weltweit musste der Salon und damit das Live-Erlebnis für die Zuschauer abgeblasen werden. Der Corona Virus hatte neben seinen vielen Opfern nicht nur alle großen Veranstaltungen, sondern die gesamte Wirtschaft schwer getroffen. ŠKODA verlegte die Premiere notgedrungen ins Netz und erreichte dort ebenfalls eine große Aufmerksamkeit, wie es die vielen Presseberichte zeigten. Jetzt setzt man bei ŠKODA wie auch in den vielen Autohäusern auf einen gewissen Nachholbedarf, der sich im Publikum über die letzten Monate aufgebaut haben sollte. Wenn der ŠKODA RS iV in der zweiten Jahreshälfte auf die Märkte kommt, wird man sehen, ob und wie sehr er die Herzen der ŠKODA-Liebhaber für sich einnehmen kann.

Die Leistung des OCTAVIA RS iV 

Die Daten, die das neue Modell für uns bereithält, sind in jedem Fall dafür geeignet, so manches Herz schneller schlagen zu lassen. Der OCTAVIA iV wird von einem 1,4 TSI Benzinmotor angetrieben, der um den 85 kW starken Elektromotor ergänzt wird. Insgesamt ergibt das 245 PS Systemleistung, die den OCTAVIA zu einem satten Drehmoment von 400 Newtonmeter verhelfen. Natürlich schafft es der Elektromotor auch alleine, den OCTAVIA angenehm zu beschleunigen. Für viele seiner Käufer wird die Reichweite von ca. 55 Kilometern nach WLTP mit 330 Nm Drehmoment ausreichen, um den täglichen Arbeitsweg zurückzulegen. Die vielen Annehmlichkeiten des Elektroantriebs lassen sich natürlich besonders genießen, wenn man müde zum Büro und gestresst wieder zurückfährt. Überhaupt werden viele Unternehmen und Angestellte den OCTAVIA RS iV als Dienstwagen ins Auge fassen, denn als Plugin-Hybrid erzielt der Wagen steuerliche Vorteile.

Sportlich und ein großer Fahrspaß 

Die gesamte Motorleistung ergibt sich dann im Zusammenwirken beider Antriebsarten. Das DSG Sechsganggetriebe bringt die Vorderräder ordentlich auf Schwung und lässt den OCTAVIA RS iV in 7,3 Sekunden die 100 km/h erreichen. Bis zu 225 km/h lässt sich der Wagen beschleunigen, wobei die zugeschaltete Hochspannungsbatterie für einen gleichbleibend starken Anzug sorgt. Diese Batterie fasst 13 kWh und kann zu Hause an der Wallbox oder der Steckdose wieder aufgeladen werden. ŠKODA zeigt ein Herz für die Frontparker, denn die Steckdose bzw. der Ladeanschluss befindet sich gut getarnt vorne links im Kotflügel. Was die Abgase betrifft, kann so eine neue Konstruktion natürlich mit guten Werten auftrumpfen. Mit etwa 30 g/km CO2 erfüllt der ŠKODA OCTAVIA RS die zukünftig geltende Abgasnorm EU6d, die ab 2021 für Neuzulassungen verbindlich werden wird. 

Für den Fahrspaß und die RS-typische Straßenlage sorgt ein Sportfahrwerk, das in der Abstimmung den Vorgängern in Punkto Dynamik um nichts nachstehen wird. Im Gegenteil, es sollte verwundern, wenn ŠKODA hier nicht noch etwas nachjustiert hätte, um den Kitzel für die Fahrer noch etwas zu verstärken. Allerdings ist das Fahrwerk nicht tiefergelegt, da der RS vom Antrieb her eh ein größeres Gewicht mit sich bringt. Auf jeden Fall findet sich im RS iV eine  Progressivlenkung, die ihre Leistungsfähigkeit in der Kurvenfahrt unter Beweis stellen wird. Auf eine Version mit Allradantrieb werden wir wohl noch etwas länger warten müssen. Der OCTAVIA basiert zwar auf der Technik des Golf 8 GTE, aber die Tschechen haben sich noch immer einiges einfallen lassen, um ihre Versionen der neu entwickelten Autos von den Vorbildern aus Wolfsburg deutlich abzuheben. Das zeigt sich schon im Fahrbericht des ADAC über den neuen OCTAVIA, der dem DSG Getriebe eine größere Agilität und Dynamik als dem VW zuspricht. Mit der Shift-by-Wire Technik über eine kleine Wippe auf der Mittelkonsole hat sich ŠKODA auch beim Schalten des Getriebes etwas einfallen lassen. Das Head-up-Display mit seiner gut lesbaren Projektion auf die Windschutzscheibe zeugt einmal mehr von der fortschrittlichen Einstellung.

Der Innenraum des OCTAVIA RS iV 

Die Weiterentwicklung hat ihren Weg auch in den Innenraum des OCTAVIA gefunden. Wenn das Auto auch nach wie vor als Kompaktwagen gelistet wird, hat sich die versammelte Presse längst auf die Zuordnung in die Mittelklasse geeinigt. Zu fulminant ist das Platzangebot, zu ausgefeilt sind die klassischen ŠKODA Gimmicks. Ebenso weit fortgeschritten ist die technische Ausstattung in Bezug auf Assistenzsysteme und die ständige Vernetzung des OCTAVIA mit allen Finessen. Der neue OCTAVIA ist zudem etwas größer geworden, wenn es mit 4,69 m in der Länge auch nur zwei Zentimeter sind. Der Radstand ist mit 2,61 m der gleiche geblieben. Wo ŠKODA allerdings die acht Zentimeter mehr Beinfreiheit für die Passagiere hinten im OCTAVIA hernimmt, wird wohl das Geheimnis der Konstrukteure bleiben. Mit Kompaktklasse hat das nur sehr wenig zu tun. 

Beim RS darf man aber immer noch etwas mehr erwarten. Zwar hat die Verlagerung der 12 Volt Standard-Batterie ein wenig des Kofferraumvolumens für sich eingenommen. Aber die 490 Liter im Combi werden für die meisten Ansprüche ausreichend sein. Der Tank ist etwas kleiner mit seinen 40 Litern Fassungsvermögen, aber das sollte von der Reichweite her durch den niedrigeren Verbrauch ausgeglichen werden. Dafür wird man mit einem sportiven Design und einem aufgestylten Innenraum deutlich entschädigt. Das hochwertige Virtual Cockpit lässt sich auch im RS über das Lenkrad ansteuern, das allerdings im Unterschied zum “normalen” OCTAVIA über drei Speichen verfügt und unten abgeflacht ist. In der Mitte prangt das RS Logo. Für die Füße des Fahrers zeigen sich die Pedale im Alu-Design. Die Sportsitze geben Fahrer und Beifahrer sowohl von der Seite als auch von hinten gute Unterstützung und sicheren Halt und sind dankenswerter Weise in der Tiefe verstellbar. Im ganzen Innenraum überwiegt Schwarz, jedoch die Ziernähte in Rot und Grau und die elegante Optik der Mittelstreifen auf den Sitzen verleihen diesem OCTAVIA einen edlen Touch. Natürlich kann man auch den RS mit Sonderwünschen ein wenig teurer machen. So gibt es die speziell ergonomischen Sitze mit Alcantara oder Lederbezügen nur gegen Aufpreis. Aber gleichwie fühlt man sich im ŠKODA OCTAVIA RS sofort gut und erhaben untergebracht. 

Das Design des OCTAVIA RS iV

Wenn man schon die Mehrkosten für den RS auf den Tisch legt, soll sich das natürlich auch im Außen zeigen. Die Nebelscheinwerfer sind mit LED Leuchten ausgestattet, was allerdings heute nichts Besonderes mehr sein sollte. Serienmäßig stehen die 18-Zoll Leichtmetall Reifen zur Verfügung, die man auf Wunsch auch einen Zoll größer haben kann. Gebremst wird mit den deutlich erkennbaren typisch rot lackierten Bremssätteln. Viele schwarze Details am Chassis sollen den Biss des Autos ausdrücken. Dazu gehört die Dachreling, der Kühlergrill und die Kappen der Außenspiegel. Der Kühlergrill zeigt breite schwarze Streben, während die Stoßdämpfer an der Frontschürze beim RS breiter gehalten sind. Große Lufteinlässe sollen hier für mehr Aerodynamik sorgen. Der Dachspoiler wird beim Combi in der jeweiligen Wagenfarbe gehalten sein. Der RS trägt seine zwei Auspuffrohre links, sie werden aber durch Blenden rechts optisch ergänzt. Darüber erhebt sich ein schwarzer Heckspoiler, der nicht nur dem Auge gefällt, sondern dem Wagen eine bessere Straßenlage verschafft. Die Heckklappe lässt sich natürlich elektrisch öffnen wie auch das Umlegen der hinteren Sitze automatisch erfolgt, aber solche Bequemlichkeiten kennen wir beim OCTAVIA je bereits länger. Ein paar wichtige Angaben fehlen zu diesem Zeitpunkt noch. Während bei den beiden weiteren teilelektrisch angetriebenen OCTAVIA Versionen mit der Mild-Hybrid Technologie bereits bekannt ist, dass sie etwa einen halben Liter Sprit durch die Ausnutzung der Bremsenergie einsparen werden, sind solche Angaben für den RS noch nicht zu haben. Die genauen Verbrauchswerte nach WLTP dürften derzeit auf den Teststrecken Europas ermittelt werden. Noch viel mehr dürfte allerdings der Preis des OCTAVIA RS iV interessieren. Doch auch hierzu hält sich der Konzern derzeit noch bedeckt. Dagegen sind schon die ersten Angaben und Bilder zum rein elektrisch betriebenen ŠKODA ENYAQ freigegeben worden. Diese Entwicklung soll ein paar Zentimeter kürzer sein, aber wegen des platzsparenden Antriebs im Innenraum noch mehr Platz bieten. Mit der größen von drei Versionen soll eine 82 kWh Batterie den ENYAQ gleich als RS Version und sogar im Allradantrieb antreten lassen. Auf den Verkauf müssen wir allerdings noch bis 2021 warten.

Die genauen Verbrauchsdaten des ŠKODA OCTAVIA RS iV werden derzeit noch ermittelt.