Der millionste NISSAN JUKE ist letztes Jahr im NISSAN Werk in Sunderland/England vom Band gelaufen. Das ist schon enorm für ein Fahrzeug, das es so erst seit dem Jahr 2010 gibt. NISSAN setzt beim JUKE voll auf die Individualität. 23.000 verschiedene Versionen lassen sich beim neuen JUKE von 2018 zusammenstellen. Das ist schon erstaunlich.
- Die Geschichte des NISSAN JUKE
- Das neue Design des JUKE
- Die Ausstattungslinien im NISSAN JUKE
- Die Motoren des JUKE
- Wie fährt sich der NISSAN JUKE?
Die Geschichte des NISSAN JUKE
Als der NISSAN JUKE im Jahr 2010 praktisch im Alleingang ein neues Segment aus der Taufe hob, staunte die Fachwelt und die Kunden machten große Augen. Ähnlich wie seinerzeit mit dem QASHQAI hatte NISSAN mit dem NISSAN JUKE wieder einen Türöffner platziert. Der B-Segment Crossover hatte die Art des SUV in der Kleinwagenklasse eingeführt. Die Konkurrenz war einigermaßen geschockt. Aber nachdem die Verkaufszahlen des Juke seine Beliebtheit eindrücklich bestätigten, zogen auch die anderen Hersteller nach. Nur benötigten sie dazu etwas Zeit. So hatte der JUKE in den ersten Jahren seine Nische ganz für sich und brachte 80% seiner Käufer dazu für ihn sogar die Marke zu wechseln. Dann legten Opel und Peugeot mit entsprechenden Modellen nach, und heute findet man selbst Kia und Hyundai auf der Liste der Anbieter für diese Klasse.
Wenige Änderungen beim Erfolgskonzept
Jedoch zeigte sich der NISSAN JUKE als recht belastbar. Eine Modellpflege im Jahr 2014 brachte manche Kritiker zum Schweigen. So wurde der Kofferraum deutlich um 40% vergrößert, neue Motorvarianten aufgenommen und die Zahl der möglichen Assistenten erhöht. 2018 war es dann wieder soweit für eine Auffrischung des erfolgreichen Konzepts. Die Designer schlugen zu und passten den JUKE an die Entwicklung der Zeit an. Ebenfalls bei den Motoren musste nachgebessert werden, das machten schon die neuen Klimaschutzverordnungen nötig. Aber wer gedacht hatte, dass NISSAN grundlegendes am Konzept des JUKE ändern würde, sah sich getäuscht. Auch der JUKE von 2018* bleibt der freche Kleine, der außen wie innen mit verspielter Unbekümmertheit seine Fans begeistert. Einen JUKE fährt man eben, weil es sich bei diesem kleinen Crossover um eine Stilfrage handelt. Der NISSAN JUKE ist ein Ausdruck eines persönlichen Geschmacks und einer dazu passenden Einstellung. Hier zieht der Ausdruck “Klein aber fein” wirklich noch. Was hat sich alles beim JUKE getan, wie fährt sich der Wagen, und was können Sie für Ihr Geld in den verschiedenen Ausstattungslinien erwarten?
Das neue Design des JUKE
Der JUKE bleibt, was er von Anfang an war: Ein echter Hingucker auf der Straße. NISSAN gehört nicht zu den ganz großen Automarken auf dem deutschen Markt und daher fällt der JUKE trotz guter Verkaufszahlen immer noch auf. Die Form und das Design sind gewöhnungsbedürftig und so extravagant, dass man den Wagen in seinem Erscheinungsbild sofort mag oder sich wohl gar nicht mit ihm anfreunden wird. Das Design bleibt eine verspielte Mischung aus bullig und niedlich. Daran haben auch der neue Kühlergrill in dunklem Chrom und die veränderte Form der Behausung der Scheinwerfer mit der dunklen Einfassung nichts geändert. Der JUKE wirkt dadurch noch zupackender. Die frisch getönten Blinker sind in die Außenspiegel gewandert. Egal, welche Ausstattungslinie des JUKE man auf der Straße sieht, die Leichtmetallfelgen mit 16 oder 18 Zoll fallen durch die farbigen Einsätze besonders auf.
Ein optischer Feinschliff mit viel Abwechslung
Der JUKE von 2018 ist viel farbenfroher geworden. Die Erbauer haben ganz auf den individuellen Charakter seiner Käuferschicht gesetzt und die Personalisierungsmöglichkeiten des JUKE vergrößert. Dazu zählen neue Außenfarben wie Bronze oder Vivid Blue. Beim TEKNA und beim N-CONNECTA werden dem JUKE farbig raffiniert aufgemotzte Styling-Elemente an den vorderen und hinteren Stoßdämpfern spendiert, die zusammen mit den Seitenleisten und den Kappen der Außenspiegel den JUKE zu einem fröhlich bis beeindruckend bunten Auftritt verhelfen. Ab der Linie ACENTA erhält man eigens gestaltete LED-Nebelscheinwerfer dazu, die den nach oben gezogenen Ausdruck der Frontpartie des JUKE verstärken. So erinnert der JUKE von vorne an das entschlossene Gesicht eines jungen Menschen, der selbstbewusst und forsch das Kinn anhebt. Dieses Auftreten gefällt den Kunden, die sich für einen JUKE interessieren. Im Innenraum des Fahrzeugs lassen sich die Mittelsäule, die Türverkleidung, die Lüftungsdüsen und die Sitze farbig absetzen, die neuen Farben haben so klangvolle Namen wie Power Blue oder Energy Orange. Neu ist auch die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. Sie soll das Erfassen der Anzeigen auf dem Kombiinstrument im Cockpit erleichtern. Schon bei der Basisversion des VISIA findet man die LED Tagfahrleuchten, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, die Klimaanlage und ein anständiges Audiosystem. Wie üblich bei NISSAN kann man diese Ausstattung erheblich erweitern, dazu mehr im nächsten Absatz.
Die Ausstattungslinien im NISSAN JUKE
Wie so häufig bei NISSAN ist auch der JUKE in den vier Ausstattungslinien VISIA, ACENTA, N-CONNECTA und TEKNA zu erwerben. Dazu kommt in diesem Jahr die BOSE PERSONAL Edition. Preislich hat sich beim JUKE seit 2010 nicht viel geändert, nur dass man heute eben mehr Auto für sein Geld erhält. Das hat natürlich nichts mit der realen Größe zu tun, der JUKE misst weiterhin 4,14 Meter in der Länge und bringt etwas mehr als 1,3 Tonnen auf die Waage. Der Kofferraum fasst 354 Liter bzw. 1.189 Liter bei umgeklappten Rücksitzen. Das Einsteigermodell 1.6 VISIA mit Schaltgetriebe steht bereits ab 16.500 Euro im Autohaus, während man für den mit allen Schikanen ausgerüsteten 1.6 DIG-T ALL-MODE 4x4 Xtronic Nismo RS knapp das Doppelte auf den Tisch legen muss. Dafür fährt man dann aber auch einen hoch motorisierten Wagen der Luxusklasse in diesem Segment, der mit über 200 PS selbst größere Kollegen leicht im Regen stehen lässt. Die großzügige Grundausstattung und die Extras im Design hatten wir ja schon erwähnt.
Vom VISIA bis zum TEKNA
In der Linie ACENTA warten dann eine Klimaautomatik, eine Bluetooth Schnittstelle, ein Tempomat mit Begrenzer und die getönten Scheiben auf den Käufer. Nicht vergessen sollte man das Nissan Dynamic Control System, mit dem man drei Fahrmodi zwischen sparsam und sportlich wählen kann oder die Klimaautomatik intelligent steuert. Mit dem N-CONNECTA kommen das NissanConnect Infotainment System hinzu, man findet einen Regen- und Lichtsensor und freut sich bei kaltem Wetter über die Sitzheizung. Die Luxusversion des TEKNA kann bei den eher sparsam veranlagten Käufern schon Neidgefühle hervorrufen. Eine Lederausstattung, das Safety Shield und weitere Assistenten wie der 360 Grad View sowie der Spurhalte- und Totwinkelwarner wirken schon erstrebenswert. Beim TEKNA serienmäßig, für CONNECTA und ACENTA als Paket dazu bestellbar, ist das vom MICRA übernommene Soundsystem der Spitzenklasse. Wenn man die Bose® Anlage aufdreht, erhält man einen Rundum-Sound, den man sonst nur aus dem Kino kennt. Für den allein fahrenden JUKE Liebhaber sorgen die in die Kopfstützen eingebauten Lautsprecher für akustische Glücksgefühle. Man sollte schon meinen, dass die knapp 23.000 Euro für den TEKNA oder die BOSE PERSONAL Edition gut angelegt sind, wenn man auf das Gefühl eines gewissen Luxus nicht verzichten mag. Wer einen freien Blick nach oben wünscht, bestellt sich zusätzlich das verglaste Top als Sonderausstattung.
Die Motoren des JUKE
In der Entwicklung der Motoren musste man sich, wie gesagt, auch bei NISSAN an die neuen Vorschriften halten. Die neuen Motoren sind effizienter geworden. Es stehen im Prinzip zwei Motoren zur Verfügung, von denen die Benzin- und die Dieselvariante mit 1.6 oder 1.5 Liter Hubraum aufwarten. Die Benziner sind etwas schwächer ausgelegt als beim Vorläufer, aber dafür erfüllt die 1.6 l Version mit 113 PS jetzt die Euro 6D-Temp Norm, während man sich beim Diesel mit der Euro 6C Norm begnügt. Soweit hatten sich die bisherigen eingespritzten Turbobenziner, der 1.2 DIG-T und der 1.6 DIG-T noch nicht weiterentwickeln lassen. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass NISSAN hier bald nachlegt. Mit der ab September gültigen Euro 6D-Temp Norm dürfen dann auch real im Straßenverkehr die Direkteinspritzer nur noch ein Zehntel der bisher erlaubten Feinstaubpartikel ausstoßen. Dahin müssen alle Autobauer mit ihren neuen Modellen erst mal kommen. Mit der jetzigen Version schafft der 1.6 Liter Motor 144 Nm auf das Drehmoment zu bringen. Der Verbrauch dabei liegt kombiniert bei knapp sieben Liter. Im real gefahrenen Test wurden 7,5 Liter erzielt, das ist annehmbar. Wer es rasanter und dennoch sparsamer haben möchte, entscheidet sich für den Selbstzünder, der bei unter 5 Liter Diesel bleibt, dafür aber 260 Nm leistet. Dennoch ist der JUKE in jeder Version ein relativ rasantes und agiles Auto. Als Sportwagen war er mit seinen Motoren jedoch nie ausgelegt. Beim Getriebe stehen in der Einsteigerversion ein 5-Gang-Getriebe und in den anderen Varianten die inzwischen schon klassische 6-Gangschaltung ebenso zur Verfügung wie das Automatikgetriebe, das bei NISSAN Xtronic genannt wird wird. Dieses verbraucht wie immer etwas mehr, weiß aber mit seiner geschmeidigen Schaltweise zu gefallen.
Die Leistungen eines NISSAN NISMO
Etwas mehr Besonderheiten bietet natürlich der JUKE als NISMO RS. Das hochgezüchtete Rennpferd unter den JUKE-Varianten kommt als Gangschaltung oder Automatik extrem schnell auf die Straßen, in knapp 7 Sekunden (8 mit Automatik) hat er die 100 km/h erreicht. Die Spitze liegt bei 220 km/h. Um die Kraft seiner 218 bzw. 214 PS unter Kontrolle zu bringen, hat NISSAN eine besondere Differentialsperre entwickelt, die die Kraft auf die Räder bringt, auch ohne dass diese völlig durchdrehen. Mit extra großen Bremsscheiben kommt der Nismo genauso schnell dann auch wieder zum Stehen. Die Straßenlage wird maßgeblich durch das straff abgefederte Sportfahrwerk beeinflusst, das mit der elektrischen Servolenkung und natürlich dem Dachspoiler für genügend Anpressdruck und eine nahezu perfekte Kurvenlage sorgt. Dazu passen nicht nur optisch die 18 Zoll Felgen, die mit ihren 10 Speichen gut auf der Fahrbahn liegen. Doch damit greifen wir ja eigentlich schon auf die Fahrleistungen des JUKE vor.
Wie fährt sich der NISSAN JUKE?
Der JUKE ist ein flottes Fahrzeug, diesen Eindruck nimmt man nach jeder Probefahrt mit. Er liegt gut in der Kurve und wenn man den Sport Modus eingestellt hat, bekommt man auch ein sehr direktes Gefühl von der Straße mit allen Unebenheiten. Sobald man sich dann wieder beruhigen will, fährt man im Eco-Modus nicht mehr ganz so straff, dafür aber auf der langen Strecke bequemer. Positiv ist zu vermerken, dass der relativ hohe Aufbau und die damit erhöhte Sitzposition nicht ins Wanken geraten, wenn man sich in die Kurven legen möchte. Das Fahrerlebnis im JUKE macht in allen Modi richtig Spaß. Egal, ob man beim Aussehen zu seinen Gegnern oder zu seinen Fans gehört, im Innern des JUKE fühlt man sich wohl bei der Fahrt und agil und spritzig vorangebracht. Das gute Handling des JUKE animiert zum zügigen Fahren. Die Bremsen sind daher zu Recht sattelfest, sie bringen den Wagen nach unter 36 Metern vom Tempo 100 km/h zum Stillstand. In der Stadt erweist sich die geringe Länge des Wagens genau wie seine recht direkte Lenkung von Vorteil, ein kleiner Wendekreis und viel Kraft schon in den unteren Drehzahlbereichen lassen den JUKE zum City-Flitzer werden. Obwohl der JUKE als Fünfsitzer ausgewiesen ist, sollte man sich bei längeren Touren lieber doch auf die Zahl vier bei den Passagieren beschränken. Hier kann der JUKE nicht verleugnen, dass er eben doch “nur” der kleine Bruder des geräumigeren QASHQAI ist. Während man bei der Automatik etwas Abstriche bei der Beschleunigung und der Agilität machen muss, erweist sich der Diesel wie angedeutet als stärker im Durchzug.
* NISSAN JUKE:
Kraftstoffverbrauch kombiniert (l/km): 7,3–4,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 172–123* (Messverfahren gem. EU-Norm); Effizienzklasse F-B.