Fahrberichte ŠKODA - Der ŠKODA SUPERB COMBI

Die Konstrukteure bei ŠKODA lassen sich ja immer etwas Zeit, bis sie mit ihren Modellen an den Start gehen. Das beruht zum Teil sicher auf den Vorgaben aus Wolfsburg, die eine zu starke Konkurrenz der tschechischen Erfolgsmarke verhindern möchten. Zwar stammen viele der eingesetzten technischen Entwicklungen und Plattformen von der Konzernmutter, jedoch legen die Tschechen doch immer wieder einschneidende Verbesserungen vor, die dann zum Einsatz kommen. Dieser immer deutlichere Eigenanteil und ein dementsprechend kluges Abwarten erklärt den zunehmenden Erfolg der Marke. So sind die drei Aspekte, die heute die ŠKODA Modelle generell auszeichnen, auch beim ŠKODA SUPERB COMBI klar hervorzuheben. Es sind die praktische Vernunft vieler Details, das äußerst großzügige Raumangebot und der immer noch deutliche Preisunterschied zu vergleichbaren Modellen. Modernste Assistenzsysteme, kraftvolle, sparsame Motoren und eine geringe Störanfälligkeit gehören heute eh dazu, wenn sich man oben auf der Skala der Beliebtheit beim Käufer einordnen möchte.

Der ŠKODA SUPERB in der Tradition

Allen Gerüchten zufolge soll sich beim angekündigten Facelift des ŠKODA SUPERB etwa im Sommer des Jahres nicht allzu viel an den Erfolgsfaktoren ändern. Man erwartet marginale optische und technische Anpassungen, die sich wohl vor allem im Motorraum abspielen sollen. Rechtzeitig vorher wollen wir Ihnen einen Fahrbericht mit dem ŠKODA SUPERB COMBI SPORTLINE vorlegen und die Erfahrungen der Testfahrer aus dem letzten Jahr zusammenfassen. Tatsächlich hat die Markteinführung des derzeitigen Modells ŠKODA SUPERB III erst 2015 stattgefunden. Seither hat die Fachpresse jedoch reagiert und das Fahrzeug von der Mittelklasse in die obere Mittelklasse befördert, denn gerade in der Ausstattung hat ŠKODA bei seinem Flaggschiff um einiges zugelegt. Zwar mag der Begriff Flaggschiff durch den neuen ŠKODA KODIAQ RS einige Konkurrenz bekommen, doch ein SUV ist eben weder eine Limousine noch ein Kombi. Der SUPERB vermag zumindest als Name bei ŠKODA auf einige Tradition zurückblicken. Schon seit 1934 wurde das jeweilige Spitzenmodell der Marke so bezeichnet. Das endete zwar 1949 im Zuge der Verstaatlichung, doch die Tradition wurde 2001 mit der Übernahme durch den VW-Konzern wieder aufgenommen. Der SUPERB I lief bis 2006 vom Band, der SUPERB II bis zum Jahre 2008, und seit 2015 wird der SUPERB III produziert. Die Kenner wissen es, seit der Einführung des Combi im Jahr 2010 stiegen die Verkaufszahlen kräftig an. Bisher hat der SUPERB knapp 200.000 Mal in Deutschland seine Käufer gefunden.


ŠKODA SUPERB COMBI SPORTLINE - Fahrleistung und Motor

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, die ganz luxuriöse Ausstattungsvariante SPORTLINE kostet auch beim ŠKODA SUPERB COMBI ihren Preis, der auf gut über 55.000 Euro klettern kann. 190 PS* mit einem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe bilden nur die Grundlage. Dazu kommen die teilautonomen Fahreigenschaften, die der Wagen mit Assistenzsystemen wie dem Adaptiven Abstandshalter, dem Spurhalte- und dem Spurwechselassistenten erhält. Auf Wunsch schaltet man den 4x4 Antrieb dazu, um auch bei schwierigen Verhältnissen gut zurecht zu kommen. Die Spitze von 224 km/h lässt sich mit den 400 Nm Drehmoment über die ganze Beschleunigungszeit hinweg dynamisch erreichen. Das hohe Drehmoment liegt schon ab 1750 U/min an, so dass der immerhin 4,85 Meter lange Kombi schon nach 8,4 Sekunden die Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße erreicht. Wer gern flott unterwegs ist, freut sich über die Sport-Einstellung des Getriebes. Damit wird es zwar nicht so leicht, beim Verbrauch unter der Marke von sieben Litern Diesel zu bleiben. Aber mit ein wenig Bedacht lassen sich im Komfort-Modus und 66 Litern im Tank leicht mehr als 1.000 Kilometer zurücklegen, ohne nachtanken zu müssen. Dafür sorgt eben ein sparsamer 2.0 Liter TDI mit SCR-Filter und AdBlue Technologie - natürlich nach der neuesten Euro-Norm. Mit dem langen Radstand und dem ausgewogenen Komfort-Modus des ŠKODA SUPERB COMBI sind es ohnehin die Langstrecken, auf denen man die Fahrweise des Fahrzeugs zu genießen lernt. Sollte es beim Ausflug nach Italien über die Landstraße oder auf die kurvige Zufahrt zum Gardasee gehen, lässt sich gegen einen geringen Aufpreis die Progressivlenkung empfehlen, die ein absolut dynamisches Kurvenverhalten mit dem Frontantrieb beisteuert. Für Sicherheit sorgen extrem standfeste Bremsen, die den Wagen schnell zum Stehen bringen. Übrigens schafften es die Testfahrer nicht, mit dem voll beladenen Kombi auch bei Vollgasfahrten in den Bereich eines zweistelligen Verbrauchs zu kommen. Das zeichnet wahre Größe aus, denn sparen im untertourigen Bereich kann jeder. Um wahre Größe geht es ja eigentlich bei einem Kombi. Wer fast 2.000 Liter Gepäck unterbringen und dabei so rasant und sparsam vorankommen möchte, sollte wohl doch auf den ŠKODA SUPERB SPORTLINE zurückgreifen.


Design und Ausstattung

Das eingangs erwähnte Facelift war optisch schon Ende 2018 in China zu erkennen, wo einige Aufnahmen der neuen Karosserie gelungen sind. Jedoch wird sich bis auf den etwas bissigeren Grill nicht viel ändern. Wozu auch? Der Wagen wirkt einfach zeitlos, markant und eindrucksvoll. Mit den serienmäßigen 19-Zoll Alurädern und dem schwarzen Heckdiffusor erkennt man gleich den sportlichen Anspruch des dynamisch wirkenden SPORTLINE. Schnittig wirken auch die flachen BI-Xenon-Scheinwerfer, die übrigens optional mit einer intelligenten Fahrlichtsteuerung ergänzt werden können. Dann freut man sich nicht nur über eine völlig homogene Ausleuchtung der Strecke, sondern auch über die automatische Aussparung anderer Verkehrsteilnehmer, die ungeblendet vorausfahren oder entgegen kommen können. Im Innern des Wagens ist so ziemlich alles auf Platzangebot, Komfort und Luxus angelegt. Wer sich im ganz in Schwarz gehaltenem Cockpit das Canton-Soundsystem leistet, kann über das Surround-System auch während hoher Motorleistung mit den Passagieren im Fond reden, in dem die Stimme einfach über die Lautsprecher verstärkt wird. Das Infotainment fällt heute immer als erstes in den Blick, bevor sich die Aufmerksamkeit den Sportsitzen mit Alcantara und der dynamisch wirkenden Lenkung mit dem Lederbezug zuwendet. Hier treten praktische Drehregler auf, die sich leichter bedienen lassen als die üblichen Kippschalter. Der Touchscreen-Monitor hält auf Knopfdruck alle Performance-Daten des Fahrzeugs bereit. Erst dann bemerkt man, wie viel Platz vorne wie hinten zur Verfügung steht. Auf den Rücksitzen lassen sich mühelos die Beine übereinanderschlagen. Bei genauerer Untersuchung fallen dann noch typische ŠKODA “simply clever” Gimmicks ins Auge, wie z.B. der klassische Regenschirmhalter in der Seitenablage, die Kleiderablage unter der Abdeckung im Laderaum und der variable Laderaumboden. Bei einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse gehört ein überlegtes Laderaummanagement genau wie die elektrisch bedienbare Heckklappe zum Standard. Wer frische Luft mag, öffnet dann einfach das Panorama-Schiebedach.


Fazit

Wenn eine bekannte Autozeitung den ŠKODA SUPERB COMBI als die S-Klasse des kleinen Mannes bezeichnet, dann meinen das die Redakteure sicher gut. Aber sie werden damit zumindest dem SPORTLINE nicht gerecht. Von den Fahrleistungen wie von der Ausstattung her versteht es der Wagen, seine Fahrer voll und ganz zu überzeugen. Das gilt für den Anzug, die Kurvenlage, die Fahrgeräusche, den Fahrkomfort und erst recht für den Verbrauch und das Platzangebot. Alles in allem fühlt man sich mit dem ŠKODA SUPERB COMBI vor, während und nach der Fahrt ebenso beschwingt, wie es sich für die Sportausgabe des Flaggschiffs einer Automarke gehört. 

Nun kann der SUPERB ja schon mit einigen Preisen und Auszeichnungen auftrumpfen. 2016 war der COMBI das Importfahrzeug mit dem besten Testergebnis des “Auto Test”, 2018 holte die Limousine den Gesamtpreis unter 500 Mitbewerbern. Der ŠKODA SUPERB COMBI SPORTLINE wird wegen seines Preises wohl nicht die Auszeichnung  für den meistverkauften Import Kombi kommen. Dieser Rang gebührt nach wie vor dem ŠKODA OCTAVIA. Jedoch kann man sich bei ŠKODA wohl darauf verlassen, dass auch für den SUPERB COMBI SPORTLINE die Auszeichnung gilt, die ŠKODA jetzt schon das fünfte Jahr in Folge erhält. Das Marktforschungsinstitut YouGov erarbeitet zusammen mit dem Handelsblatt alljährlich den Sieger für das beste Preis-Leistungsverhältnis für 35 Branchen. Im Bereich der Automobilhersteller hat ŠKODA mit Abstand die Nase vorn.

* SKODA SUPERB KOMBI SPORTLINE 2,0 140KW TDI 4X4 DSG 7-GANG

Diesel, kW/PS: 140/190 

Verbrauch kombiniert 5,1 l/100km,

CO2-Emissionen 135 g/km

Effizienzklasse: B

 

Beispielausstattung

  • Ausstattungspaket Business Columbus & Media Command
  • elektrisches Panoramaschiebedach
  • Adaptiver Abstandsassistent ACC (bis 210 km/h)
  • Anhängerzuvorrichtung, schwenkbar incl. Gespannstabilisierung
  • beheizbare Windschutzscheibe (nur mit beheizb. Vordersitzen oder beheizb. Vorder- und 
 Rücksitzen)
  • CANTON Soundsystem
  • Dyn. Licht-Assistent, Lane Assist und Spurwechselassistent
  • Klimaanlage Climatronic
  • Parksensoren vorn & hinten
  • 18'' Stahlreservenotrad inklusive variabler Ladeboden
  • Proaktiver Insassenschutz inklusive Seitenairbags hinten
  • Dynamische Progressivlenkung
  • Rückfahrkamera mit Waschdüse
  • Sonnenschutzrollo für die Seitenscheiben hinten
  • Standheizung mit Funkfernbedienung
  • Digitales Kombiinstrument