Fahrberichte ŠKODA - KODIAQ RS

Die Menschen, die sich für ein neues Auto interessieren, haben die verschiedensten Möglichkeiten sich zu informieren. Aber mehr als die reinen Werbeaussagen der Hersteller und Händler finden Tests und Fahrberichte Anklang, denn von ihnen erhoffen sich die Leser einen echten Eindruck. Wir sind natürlich der Ansicht, dass kein noch so guter Bericht eine echte Probefahrt ersetzen kann, aber wir werden Sie in unseren News dennoch gern über neue Fahrberichte informieren.

 

Der ŠKODA KODIAQ RS

Der stärkste Diesel in der Geschichte des Unternehmens mit einem serienmäßigen  Allradantrieb und in nur sieben Sekunden auf 100 km/h, an Superlativen fehlt es bei der Beschreibung dieses ersten Rally Sport SUV der Marke ŠKODA nicht*. Eine Rekordmeldung kam zum Verkaufsstart gleich noch dazu. Der KODIAQ RS war mit 9:29 Minuten der schnellste siebensitzige SUV, der sich auf der Nordschleife des Nürburgrings erprobt hat. Die 240 PS des Biturboladers erzeugen ein 500 Nm starkes Drehmoment. Um es gleich vorwegzunehmen: Mit dieser Kraft lässt sich der Wagen nicht nur so richtig stark beschleunigen, er kann auch einiges wegziehen, wie es sich für das Zugpferd einer Automarke gehört. Die Ausstattung sei vom Feinsten berichten die Testfahrer übereinstimmend. Dafür erreicht der KODIAQ RS aber auch preislich eine Höhe, die man sonst bei ŠKODA nur bei sehr wenigen Modellen erlebt. Dennoch soll sich die Anschaffung lohnen. Denn allein, wenn man die Extras der hier serienmäßigen Mehrausstattung zusammenzählt, unterscheidet sich der Sport-SUV nur noch marginal von der Sportline-Version des KODIAQ. Für ŠKODA ist diese Krönung des Modells nur konsequent, denn der KODIAQ hat sich zu einem großen Erfolg entwickelt. In den zwei Jahren seiner Herstellung wurden knapp 300.000 davon produziert, gut ein Drittel allein für China. In Deutschland finden sich auch viele Liebhaber für diesen nur geringfügig größeren Bruders des ŠKODA KAROQ. In diesem Jahr wird das Trio der SUV von ŠKODA dann mit dem KAMIQ komplettiert, der als Kleinster der Reihe auch Käufer aus dem unteren Preissegment für einen SUV begeistern soll. Für den KAMIQ wird ein Einstiegspreis um die 17.000 Euro erwartet.

Welche Ausstattung bietet der KODIAQ RS? 

Schon beim ersten Anlassen des Motors wird man sich bewusst, dass ŠKODA nicht nur von der reinen Vernunft ausgegangen ist, als man den RS konzipiert hat. Ähnlich wie beim Design der neuen ŠKODA Modelle soll wohl auch der Klang des Motors die Emotionen der potentiellen Käufer ansprechen. Das Vierzylinder Dieselaggregat klingt wie ein echter Sechszylinder, vor allem, wenn man das Gaspedal etwas stärker herunterdrückt. Der Dynamic Sound Booster verstärkt zum ersten Mal in einem ŠKODA den Klang des Auspuffs, hält sich allerdings ohne Übertreibungen vornehm zurück dabei. Allerdings erlaubt er vier Leistungsstufen und bescheiden auftretende Fahrer können ihn auch ganz ausschalten.

Der Innenraum des KODIAQ RS

Wenn man sich dann im Wagen umschaut, fällt einem sofort der Alcantara-Leder-Mix auf, der dem ganzen Interieur einen edlen Touch gibt. Die Sportsitze mit den integrierten Kopfstützen geben auch in schnellen Kurven einen exzellenten Halt und tragen ein vornehmes Rautenmuster, das man sonst eher in einem Porsche erwarten würde. Rote Nähte und die Zierleisten im Carbon-Stil betonen den sportlichen Eindruck, den der KODIAQ RS mit jeder Einzelheit der Ausstattung im Innern erwecken soll. 

Ein Blick auf das voll digitalisierte Cockpit zeigt klar gestaltete Instrumente mit einem mittig angebrachten Drehzahlmesser. Dazu wollen allerdings die sieben Sitze im KODIAQ RS nicht ganz passen, die so gar nicht typisch für einen Rallysportwagen sogar in der dritten Reihe eine bequeme Sitzkultur bieten. Man muss nach diesem ersten Eindruck schon etwas Fantasie aufbringen, um sich den Wagen mit schnittigen 221 km/h auf der Autobahn voll besetzt mit einer großen Familie oder mit sechs mitreisenden Kollegen als Dienstwagen vorzustellen. Die dritte Sitzreihe gehört allerdings wie das Panoramadach und das hochwertig ausgestattete Navigationssystem “Columbus” zu den Extras mit Aufpreis. Bei der angegebenen Höchstgeschwindigkeit sei noch angemerkt, dass das Triebwerk des Wagens dieses Tempo schon mit 3.500 u/min erreicht, wobei der Drehzahlmesser noch 1.000 u/min in Reserve hält.

Der KODIAQ RS von außen betrachtet

Nach den ersten Erlebnissen im Innenraum betrachten wir uns den KODIAQ RS von außen und müssen feststellen, dass er sich optisch auf den ersten Blick nicht wesentlich von der Sportline-Serie unterscheidet. Immerhin steht hier mit dem Race Blue eine Farbe zur Auswahl, die ausschließlich dem RS vorbehalten ist. Dann fallen natürlich die serienmäßigen 20-Zoll Felgen auf, die sich Xtreme nennen. Von den anderen RS Modellen der Marke kennt man schon den durchgehenden Reflektor am Heck, der neben dem riesigen Auspuff vielleicht das markanteste Unterscheidungskriterium ist, wenn man vom KODIAQ RS auf der Autobahn überholt wird. Die rot lackierten 17-Zoll Bremsen erkennt man erst beim näheren Hinschauen. Und nur die Kenner werden bemerken, dass es nur noch einen roten Strich zwischen dem V und dem RS am Heck gibt, vom grünen hat sich der KODIAQ RS verabschiedet.

Wie fährt sich der RS?

Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale des ŠKODA KODIAQ RS machen sich allerdings bemerkbar, wenn man dann endlich losfährt. Zuerst sucht man sich beim DCC Fahrwerk einen von sechs! Fahrmodi aus, um dann in schneller Folge alle ausprobieren zu wollen. Denn das adaptive Fahrwerk macht in jeder Lage Spaß, die Progressivlenkung trägt die Passagiere sicher durch alle Kurven und verschafft dieses Gefühl auf Schienen zu fahren, das man sonst in der Oberklasse erwartet. Da freut man sich über die Kurven der Landstraße, wenn die Siebengang-DSG Schaltung blitzschnell die Gänge rauf und runter wechselt. Dabei fällt auch sofort auf, wie sich die beiden Turbolader ihre Aufgaben teilen, denn der erste ist speziell für den unteren Tourenbereich gedacht und macht schon ab 1750 Umdrehungen richtig Druck. Dabei lassen sich die Unterschiede in der Fahrwerkseinstellung gerade auf nicht perfekten Straßen deutlich bemerken. Im Sportmodus dreht das DSG viel höher auf, bevor es schaltet, während im Komfort-Modus Unebenheiten und Schlaglöcher fast unmerklich geglättet werden.

Wer sich in den letzten Jahren bereits an die vielen Assistenzsysteme der neuen Autos gewöhnt hat, wird sie auch beim ŠKODA KODIAQ RS schnell schätzen. Eine Verkehrszeichenerkennung ist genauso komfortabel wie ein adaptiver Abstandsmesser, der allerdings auch den Stop and Go Verkehr ermüdungsfrei gestaltet. Jedoch kann der KODIAQ RS auch beim Einparken mit einem Anhänger assistieren. Doch zunächst geht es beim Fahren wohl erst einige Zeit darum, die Motorleistungen zu genießen. Für den neuen Besitzer dürfte es jedenfalls einige Zeit brauchen, bis er beim Verbrauch auch nur in die Nähe der werksseitig angegebenen 6,4 Liter auf 100 Kilometer gelangt. Dafür reizt es doch viel zu sehr, das 1900 Kilogramm schwere Gefährt mit Unterstützung des Allradantriebs praktisch aus dem Stand hochzujagen und die 100 km/h zu erreichen, bevor man ganz bis sieben zählen kann. Da hilft es auch nicht, dass die Bremsen mit der Rekuperation die Batterie aufladen oder dass die Start-Stop-Automatik den Motor kurzfristig ausschaltet, um Sprit zu sparen.

Das Fazit zum ŠKODA KODIAQ RS

Nach den ersten Probefahrten besteht jedenfalls Einigkeit, dass der ŠKODA KODIAQ RS in Deutschland viele neue Freunde finden wird. Beim ŠKODA OCTAVIA haben sich in den letzten Jahren immerhin 20% der Käufer für die Rallysport Version entschieden, diese Zahlen könnte der KODIAQ RS wohl problemlos noch übertreffen. Beim 4,70 Meter langen KODIAQ RS mit seinem 1968 ccm Hubraum handelt es sich um ein auch emotional beeindruckendes Auto, das mit sportlichen Leistungen glänzt und den Fahrer mit seiner ganzen Fahrweise begeistert. Andererseits transportiert der KODIAQ RS mit der typischen ŠKODA Vernunft mit vielen Ablagen und großem Stauraum sieben Personen und kann mit seinen 240 PS und 500 Nm gleichzeitig als Zugmaschine zum Einsatz kommen. More than simply clever!

 

Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 7,4, außerorts: 5,8, kombiniert: 6,4. CO2-Emission, kombiniert: 167 g/km (gemäß VO (EG) Nr.715/2007).

Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Seit dem 1. September 2017 werden bestimmte Neuwagen bereits nach dem weltweit harmonisierten Prüfverfahren für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure, WLTP), einem realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen, typgenehmigt. Ab dem 1. September 2018 wird der WLTP den neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ersetzen. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs- und CO2- Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem NEFZ gemessenen.Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie bei ŠKODA.