Treibstoff sparen

Es ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels. Ein sparsamer Spritverbrauch kommt auch der Umwelt zugute. Das gilt natürlich auch für moderne Elektroautos. Hier geht es aber vor allem um die größtmögliche Reichweite, die sich mit der Batterieladung erzielen lässt. Wir haben uns umgehört und zählen Ihnen hier einmal alle Möglichkeiten auf, wie Sie so wenig Treibstoff wie möglich benötigen. Viele der Hinweise werden Sie kennen, vielleicht ist aber auch der eine oder andere dabei, der Ihrer Aufmerksamkeit bisher entgangen ist.

Inhaltsangabe

  • Ein technisch einwandfrei gewartetes Auto fährt sparsamer
  • Reduzieren Sie Gewicht und Luftwiderstand des Autos
  • Die elektrischen Verbraucher im Auto
  • Die eigene Fahrweise optimieren und die Routen planen

Ein technisch einwandfrei gewartetes Auto fährt sparsamer

Wenn Sie ein relativ neues Auto fahren, ist die regelmäßige Inspektion selbstverständlich. Wenn das Öl und der Ölfilter regelmäßig gewechselt werden, ist das von Vorteil für den Verbrauch. Leichtlauföl bringt ebenfalls eine Ersparnis. Bei älteren Autos sollte man sowieso den Ölstand im Auge behalten. Wenn dieser zu niedrig ist, macht sich das am Benzinverbrauch bemerkbar. Das gleiche gilt aber zum Beispiel auch für den Luftfilter. Bei älteren Fahrzeugen kann ein verdreckter Luftfilter den Verbrauch um 30% nach oben treiben. Wenn Ihr Auto über eine elektronische Wartungsmeldung verfügt, sollten Sie sich in jedem Fall an die Hinweise halten. Allerdings können fehlerhafte Sensoren oder eine defekte Lambdasonde dem Motor falsche Daten melden, die sich negativ auf den Verbrauch auswirken. Übrigens bedeutet das Tagfahrlicht gegenüber dem Abblendlicht eine deutliche Einsparung. Jedoch gilt hier, dass bei den meisten Autos bei eingeschaltetem Tagfahrlicht nicht die Rückleuchten aktiviert werden. Bei Einbruch der Dunkelheit oder bei Regen ist entsprechend Vorsicht und ein Umschalten geboten.

Die richtigen Reifen und der passende Druck

Der richtige Reifendruck und die Art der Reifen spielt ebenfalls eine Rolle. Halten Sie den Druck auf dem Wert, den der Hersteller für Volllast empfiehlt. Winterreifen oder ein verminderter Luftdruck erhöhen den Rollwiderstand des Autos. Der Verbrauch kann damit leicht um einen halben Liter auf 100 Kilometer ansteigen. Als Faustregel gelten die beiden O’s. Oktober und Ostern sind die Zeitpunkte für den Reifenwechsel. Wenn Sie sich neue Reifen zulegen, achten Sie auf den Rollwiderstand, der bei den Daten zum Reifen angegeben ist. Hier gibt es je nach Hersteller und Modell beachtliche Unterschiede. Ganzjahresreifen stellen einen Kompromiss dar. Zwar spart man sich je nach gefahrenen Kilometern einige Male den Reifenwechsel, jedoch erreichen Ganzjahresreifen weder im Sommer noch im Winter die gleichen Leistung wie ihre auf die Saison spezialisierten “Kollegen”. Außerdem erhöhen Ganzjahresreifen im Sommer den Spritverbrauch durch einen erhöhten Rollwiderstand und höheren Abrieb. Das ist je nach Automodell und Reifenmarke unterschiedlich, jedoch kann man wohl mit ca. 0,3 Liter auf 100 Kilometer rechnen. Das gleiche gilt für spezielle Breitreifen. So schön und sportlich breite Reifen auch wirken mögen, für wirklich ambitionierte Spritsparer stellen sie keine Alternative dar.

Reduzieren Sie Gewicht und Luftwiderstand des Autos

Für das Gewicht Ihres Autos gilt die Faustregel, dass jede zusätzlichen 100 Kilogramm mit etwa einem halben Liter zu Buche schlagen, den Sie je 100 Kilometer an der Tankstelle mehr benötigen. Der Motor muss bei jedem Anfahren richtig Masse in Bewegung setzen, das braucht Kraft. Gerade, wenn Sie viel in der Stadt unterwegs sind, bedeutet mehr Gewicht auch einen deutlich höheren Verbrauch, da Sie immer wieder aufs Neue anfahren müssen. Das gilt übrigens erst recht beim Stau auf der Autobahn. Leeren Sie also den Kofferraum und fahren Sie nichts Unnötiges spazieren. Ähnlich verhält es sich mit dem Luftwiderstand. Ob es die Fahrräder auf dem Fahrradträger sind oder die Dachboxen, ebenfalls aufmontierte Dachgepäckträger erhöhen den Widerstand, den der Motor überwinden muss. Wenn Sie schon etwas zu transportieren haben, ist der Heckgepäckträger günstiger als die Alternative auf dem Dach. Zu Hause angekommen, sollten die Zusätze schnellstmöglich wieder abmontiert werden. Selbst die weit geöffneten Fenster tragen nicht wirklich zu einer sparsamen Fahrweise bei.

Die elektrischen Verbraucher im Auto

Der Kompressor der Klimaanlage wird meist durch einen Riemen angetrieben, der mit dem Motor verbunden ist. Je höher die Anlage läuft, desto stärker muss der Automotor allein schon für sie arbeiten. Das spüren vor allem die Besitzer von schwach motorisierten Kleinwagen. Hier kann sich die Klimaanlage beim Beschleunigen oder am Berg deutlich auf die Leistungsfähigkeit des Autos auswirken. Dieser Fakt macht sich natürlich erst recht für den Spritverbrauch bemerkbar. Hier sind 0,5 bis 1,5 Liter Mehrverbrauch die Regel. Da lohnt es sich schon eher, öfter mal die Fenster zu öffnen, denn deren erhöhter Luftwiderstand kommt nicht so teuer. Aber auch die anderen Stromverbraucher benötigen Energie. Diese erhalten sie durch den Generator des Autos, der ebenfalls vom Motor angetrieben wird. Hier kann man sparen, wenn die Verkehrssicherheit nicht darunter leidet. Das gilt z.B. für die Sitzheizung des Beifahrers, wenn man alleine unterwegs ist, aber auch für den Verstärker der Musikanlage. Jedes moderne Auto ab einer gewissen Klasse nennt heute eine Start-Stopp Automatik sein eigen. Man gewöhnt sich schnell daran, dass sich der Motor bei jedem Halt abschaltet und dann wieder anspringt, wenn man losfährt. Das spart schon ab etwa 10 Sekunden Aufenthalt Benzin und Geld, falls der Anlasser für diese ständige Belastung konstruiert wurde. Jedoch zählt das nicht im Winter. Bis das Auto richtig warm ist, sollten Sie die Start-Stopp Automatik abschalten, denn die Batterie und der Anlasser werden in der Kälte über Gebühr belastet.

Die eigene Fahrweise optimieren und die Routen planen

Nachdem wir mit der Wartung, dem Gewicht und dem Umgang mit den elektrischen Verbrauchern schon einiges sparen konnten, kommen wir nun zum wichtigsten Faktor, mit dem Sie Ihren Geldbeutel schonen können. Die eigene Fahrweise beeinflusst den Energieverbrauch Ihres Autos am deutlichsten. Das gilt längst nicht nur für die berüchtigten Kavalierstarts, im Gegenteil. Wenn Sie zügig anfahren, benötigt der Motor weniger Treibstoff, als wenn Sie die Geschwindigkeit über eine längere Zeit hin erhöhen. Allerdings hat der Drehzahlmesser bei längeren Fahrten schon ein gewichtiges Wörtchen beim Spritsparen mitzureden. Wenn Sie untertourig fahren und früher hochschalten sinkt der Verbrauch. Jeder Schaltvorgang kostet Sprit. Sie können nach dem Anfahren sofort in den dritten Gang schalten, dann schwimmt es sich leichter im Verkehr mit. Generell benötigt das Auto weniger Benzin oder Diesel, wenn Sie im höheren Gang mehr Gas geben als wenn Sie im niedrigen Gang mit hohen Drehzahlen fahren. Das dazugehörige Schlagwort heißt Downspeeding. Je nach Motor fährt es sich zwischen 1.500 und 2.500 Umdrehungen am besten. Wenn Sie Ihr Auto so antreiben, dass Sie in die letzten 30% seiner Leistungsfähigkeit gelangen, wird nicht nur der Motor belastet, sondern der Verbrauch steigt schlagartig an. Dann sind Sie leicht bei der doppelten Menge, die Sie an der Tankstelle nachfüllen dürfen.

Ständiges Beschleunigen und Abbremsen kostet richtig Geld

Natürlich hängt das auch von der PS-Stärke ab. Es kann durchaus sein, dass Sie bei Tempo 130 km/h mit einem sparsam motorisierten Kleinwagen mehr Benzin benötigen als mit einem stärkeren Modell, weil der “Kleine” eben schon im hohen Drehzahlbereich liegt. Wir wollen Ihnen nicht Ihren sportlichen Fahrstil ausreden, nur auf die Vorteile des Sparens verweisen. Bei einer langen Autofahrt über die Autobahn spart man sich durch häufiges Beschleunigen auf ein hohes Tempo in den meisten Fällen tatsächlich nur ein paar Minuten. Wenn man diese Minuten ins Verhältnis zum Benzinverbrauch setzt, werden diese Minuten zu einem wirklich teuren Spaß. Das mögen bei einer Strecke nicht mehr als 10 oder 20 Euro sein, doch übers Jahr gerechnet kommt da einiges zusammen.

Bremsen Sie richtig

Die Elektroautos oder Hybride gewinnen sogar Energie durch die Motorbremse zurück. Wenn Sie im benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeug auf die normale Bremse verzichten, sparen Sie immerhin kräftig. Nutzen Sie die Motorbremse so oft es geht, denn bei vielen Autos sinkt dabei der Benzinverbrauch gegen Null. Fahren Sie vorausschauend, dann brauchen Sie in vielen Situationen auch nicht plötzlich zu bremsen. Das gilt im Stadtverkehr, auf der Landstraße gerade beim Einfahren in die Ortschaften und natürlich bei jeder roten Ampel. Man kann es allerdings auch übertreiben. Wenn Sie auf einer langen Abfahrt den Gang herausnehmen, um Benzin zu sparen, setzen Sie sich einer gewissen Gefahr aus, weil Sie das Auto im Notfall nicht mehr ständig unter Kontrolle haben.

Im Winter ist Umsicht geboten

Auf den ersten paar Kilometern ist der Durst des Motors am größten. Messungen haben gezeigt, dass ein kalter Motor bis zu 30 Liter und mehr im Schnitt verbraucht, bis er auf die Betriebstemperatur kommt. Das gilt erst recht bei kalten Temperaturen, denn hier müssen auch die Betriebsmittel und die Batterie erst warm werden. Das Warmlaufenlassen des Motors macht da keinen Unterschied, es verbraucht nicht nur unnötig Energie, sondern stört die Nachbarn und schadet der Umwelt. Dafür kann man sich sogar ein Ordnungsgeld einfangen. Im Winter spart man am meisten durch eine umsichtige Planung der Abläufe. Wie viele kurze Fahrten kann man am besten zusammenlegen, wenn man mal eben “in die Stadt” muss? Je länger die Pausen zwischen den Fahrten sind, desto mehr explodiert der Fahrpreis, den man für die Kurzstrecken zu entrichten hat. Hier lassen sich durch eine überlegte Routenplanung bis zu 50% Mehrkosten vermeiden. Den empfehlenswerten Verzicht auf die Start-Stopp Automatik während der ersten 10 Minuten der Fahrt im Winter hatten wir oben schon erwähnt.

Planen Sie Ihre Routen

Überhaupt können Sie die Routenplanung immer in Ihre Bemühungen einfließen lassen. Das Navi kann Ihnen eine ökologische Route empfehlen, bei der Sie mit ein paar Minuten mehr Fahrzeit auf die Dauer viel Geld einsparen. Das gilt auch für die Landstraße. Meist ist der Weg auf der Autobahn deutlich länger. Wenn die berechnete Dauer der Fahrt über Landstraße oder Autobahn in etwa gleich lang ist, sparen Sie auf der Landstraße vermutlich nicht nur Treibstoff, sondern auch Nerven und sogar Zeit. Denn je nachdem zu welcher Tageszeit Sie unterwegs sind, können Sie durchaus schneller vorankommen als die 70 km/h, die das Navi normalerweise ansetzt. Dazu kommt ein weiterer Vorteil. Bei einer Störung sitzt man auf der Autobahn gleich in einem Stau fest. Auf der Landstraße kann man sich in einem solchen Fall meist besser behelfen und fährt nur einen kleinen Umweg. Gerade in der Urlaubszeit hilft eine antizyklische Fahrweise und Routenauswahl ganz erheblich. Wenn es sich irgend einrichten lässt, kann man auf den “kleinen” Straßen viel Zeit und Geld sparen. Da rentiert es sich auch, wenn man ein modernes Navi oder gleich ein Infotainment System wie z.B. ŠKODA CONNECT benutzt. Je aktueller die Staumeldungen sind, desto mehr Nutzen kann man daraus ziehen. Sprachgesteuert lässt sich ein rechtzeitig eingeschlagener Umweg viel leichter finden.

Nehmen Sie Begleitung mit und nutzen Sie die Öffentlichen

Für den täglichen Weg zur Arbeit überlegen Sie doch einmal die Möglichkeit von Fahrgemeinschaften. Diese zahlen sich vor allem aus, wenn man aus der weiteren Peripherie in die große Stadt fährt. Dazu kommt dann nämlich die Möglichkeit des Park and Ride Angebots. Der Stadtverkehr und die Parkplatzsuche erfordern viel Zeit, Nerven, Lebensdauer des Motors und nicht zuletzt Treibstoff. Für manchen lohnt sich dann ein spezielles Park and Ride Angebot oder gleich das Monatsticket der Öffentlichen. Nutzen Sie beim Tanken den Wochenendeinkauf beim Discounter. Häufig bieten die Tankstellen hier das günstigste Angebot. Hier haben sich auch einige Apps zum preiswerten Tanken bewährt. Sie weisen Ihnen sicher den Weg und die Zeit für die günstigste Nachfüllung.

 

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