Wenn sich die Konkurrenz auch viel Mühe gibt, der NISSAN LEAF ist ebenfalls im Jahr 2018 das erfolgreichste Elektroauto der Welt geblieben. 40.000 Bestellungen in Europa im letzten Jahr hat nur der LEAF geschafft. Insgesamt sind es jetzt 400.000 LEAF, die auf den Straßen Europas laufen.
- Der NISSAN LEAF im Modelljahr 2019
- Die Batterie im NISSAN LEAF
- Die Reichweite des NISSAN LEAF
- Der NISSAN LEAF innen und außen
- Das Fahrverhalten des LEAF
Der NISSAN LEAF im Modelljahr 2019
In diesem Jahr wird eine ganze Reihe von Elektroautos auf dem Markt erscheinen. NISSAN hat als Vorreiter der Entwicklung in den letzten 10 Jahren bereits viele Erfahrungen mit dem LEAF gesammelt. Anfang 2019 ist jetzt rechtzeitig vor der Konkurrenz die dritte Auflage des schnellen Stromers vorgestellt worden. Der neue NISSAN LEAF erinnert kaum noch an das Grundmodell aus dem Jahr 2011. Sowohl bei der Optik wie auch bei der eingebauten Technik sind erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. NISSAN hat beim neuen Design auf einige der futuristisch anmutenden Details der ersten Version des LEAF verzichtet und präsentiert einen modernen und schnittig wirkenden Kompaktwagen. Die Reichweite hat ordentlich zugenommen, die Beschleunigung und Geschwindigkeit hat sich erhöht und die Assistenzsysteme ermöglichen dem Besitzer jetzt ein teilautonomes Fahren. Und wie um zu zeigen, wohin der Weg führt, hat NISSAN gleich noch eine Steigerung parat. Das Sondermodell LEAF Zero e+ bietet statt der 40 kWh Batterie stattliche 62 kWh und ganze 217 PS. Das hat seinen Preis, der um rund 10.000 Euro höher liegt, als man für den LEAF ZE 1 ausgeben muss. Jedoch ist die Stückzahl begrenzt. Nur 5.000 Autos dieser Version stellt NISSAN in diesem Jahr für ganz Europa bereit. Einige Tausend sind schon vorbestellt, im Sommer soll der Wagen ausgeliefert werden. Bei diesem Erfolg dürfte eine Erhöhung der Stückzahl nicht lange auf sich warten lassen. Ein guter Teil der NISSAN LEAF Modelle aus dem Modelljahr 2019 wird wieder nach Norwegen gehen. Hier sind die Autokäufer ganz auf Elektro eingestellt. Der LEAF war 2018 in Norwegen sogar das am häufigsten neu zugelassene Auto überhaupt. Aber sehen wir uns den NISSAN LEAF Zero etwas genauer an. Ist eine alltagstaugliche elektrische Mobilität mit diesem Wagen tatsächlich realistisch?
Die Batterie im NISSAN LEAF
Mit das Wichtigste an einem Elektroauto ist wohl de Batterie. Mit der fortschreitenden Entwicklung ist es geglückt, die Kapazität so zu erhöhen, dass die 192 Module der 40 kWh Batterie bei gleichen Abmessungen eine um 67% höhere Energiedichte aufweisen. Damit kann der Akku weiterhin im Unterboden des LEAF verbaut werden, was den Schwerpunkt des Wagens außerordentlich niedrig hält. Das kommt den Fahreigenschaften zugute, wenn sich auch manche Fahrer nicht über die leicht erhöhte Sitzposition im NISSAN LEAF freuen. Doch die Mehrzahl schätzt es, wenn man im Auto einen besseren Überblick erhält. NISSAN bietet weiterhin eine beachtliche Garantie auf die Leistung des Akkus. Sie reicht bis zu 100.000 Kilometer, die der LEAF gefahren werden kann, ohne dass die Kapazität unter 80% sinkt. Der neue LEAF bietet auf Wunsch zwei Lademöglichkeiten für den Akku, wobei der Chademo-Anschluss mit 50 kWh Gleichstrom an den entsprechenden Säulen die schnellste Möglichkeit darstellt. Inzwischen finden sich diese Ladesäulen an fast allen Rastplätzen auf der Autobahn. Bei normalen Wetterverhältnissen kann man den Akku damit in einer guten halben Stunde zu 80% aufladen. Will man ihn zu 100% laden, muss man aus technischen Gründen dann nochmal eine halbe Stunde dazurechnen. Wenn es draußen kühl ist, kann es auch etwas länger dauern. Für ein anderes Problem beim Laden hat NISSAN inzwischen ein Software-Update im Angebot. Da auch der neue Akku nicht über eine Flüssigkühlung verfügt, konnte sich das Schnellladen bisher durch seine Erwärmung aus Sicherheitsgründen verzögern, wenn man es mehrfach am Tag durchführen wollte. Dieses Problem soll jetzt beseitigt sein. Nach dem Ladevorgang sieht man auf den Anzeigen die jetzt wieder mögliche Reichweite.
Die Reichweite des NISSAN LEAF
Die Reichweite wird ähnlich wie bei den benzinbetriebenen Autos aus dem bisherigen Fahrverhalten berechnet. Offiziell ist dieser Wert mit 389 Kilometer für den Stadtverkehr angegeben, kombiniert man den Stadtverkehr mit Landstraße und Autobahn, werden immerhin noch 270 Kilometer erreicht*. Diese Werte sind nach der neuen, realistischeren WLTP-Methode ermittelt worden. In der Praxis haben sich diese Werte als relativ genau herausgestellt, wobei allerdings die Fahrweise und die zugeschalteten Stromverbraucher eine große Rolle spielen. Sobald man gelernt hat, mit dem e-Pedal im Stadtverkehr nicht nur zu beschleunigen, sondern auch zu bremsen, wird die Bremsenergie dem Akku zugeführt, sodass sich die Reichweite erhöht. Wenn man dagegen auf der Autobahn in knapp unter acht Sekunden auf 100 km/h und dann verzögerungsfrei bis auf 144 km/h oder mehr beschleunigt, fällt die Bremsenergie natürlich aus. Bei andauernder Höchstgeschwindigkeit, eingeschalteter Klimaanlage und voll aufgedrehten BOSE® Boxen in der TEKNA Variante des LEAF kann man dem Energiestand-Anzeiger fast beim Sinken zusehen. So sportlich flott und spritzig man auch mit dem NISSAN LEAF unterwegs sein kann, so sehr empfiehlt sich für längere Strecken eine eher moderate Fahrweise. Für die meisten Pendlerstrecken dürfte die Reichweite des LEAF jedoch locker ausreichen. Für größere Ausflüge sollte man sich der Möglichkeit bedienen, die Strecke automatisch auf vorhandene Ladestationen und Ladezeiten berechnen zu lassen. Bei reiner Autobahnfahrt sinkt die Reichweite auf unter 200 Kilometer. Obwohl sich der Akku auch am Haushaltsstrom laden lässt, empfiehlt NISSAN die deutlich schnellere Wallbox für daheim. Damit wird der Ladevorgang in ca. 7,5 Stunden abgeschlossen, passend zur eigenen Nachtruhe.
Wiederverwertung der AKKUS
Ein Nachsatz zur Lebensdauer der Batterie. NISSAN hat nach Auswertung der Daten bei allen LEAF Modellen seit 2011 die durchschnittliche Lebensdauer der Akkus tatsächlich auf 22 Jahre berechnet. Im Sinne der Ökologie soll diese Leistungsfähigkeit zukünftig verstärkt ausgenutzt werden. Dazu liegen ausgefallene Ideen vor. Bereits seit 2018 speichern 148 neue und gebrauchte LEAF-Akkus die Sonnenenergie, die mit den Solarmodulen auf dem Dach des Amsterdamer Fußballstadion ArenA gewonnen wird. Sie sichern die Flutlichtfunktion bei Stromausfall.
Der NISSAN LEAF innen und außen
Man fühlt sich sofort heimisch im NISSAN LEAF. Schnell ist man mit den Bedienungselementen vertraut, nachdem man sich an den kurzen Wählhebel für die Automatik auf der Mittelkonsole gewöhnt hat. Der Innenraum ist sauber und hochwertig verarbeitet. Die Sitze bestehen aus einer Leder-Alcantara Mischung, das Lenkrad mit seinen klaren Steuerungselementen ist ebenfalls mit Leder überzogen und ganz sportlich unten abgeflacht. Für Fahrer mit langen Beinen mögen die Vordersitze etwas kurz wirken, in solchen Fällen sollte man der Auswahl der Sitzposition etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Jedoch bietet der Wagen viel Platz, selbst im Fond kann man sich sozusagen ausbreiten. Der etwas tief liegende Kofferraum schlägt sogar den in der Größe vergleichbaren Golf VIII und fasst etwa 400 Liter, die je nach Stellung der hinteren Sitzlehnen erheblich erweitert werden können. Das äußere Design des Wagens wirkt jetzt gefälliger. Dazu trägt der Kühlergrill in V-Motion Form ebenso bei wie die recht hoch abschließenden Türen, die den Wagen kraftvoll wirken lassen. Die Frontpartie erscheint weit hinunter gezogen und gibt dem Wagen einen sportlich lauernden Ausdruck, was durch die schmal auf die Seite gezogenen Tagfahr-Leuchten noch unterstützt wird. Das Heck wirkt durch die zweifarbige Gestaltung der meisten Modelle flacher als es ist und findet in einem sportlichen Diffusor seinen Abschluss. Fast erwartet man darunter dicke Auspuffrohre, aber dann fällt einem ja das entscheidende Merkmal des LEAF wieder ein. Da war ja was.
Das Fahrverhalten des LEAF
Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, was die elektrischen Flitzer bei der Fahrt auszeichnet. Schnelle, übergangslose Beschleunigung bis zur Höchstgeschwindigkeit erstaunt den Anfänger genauso wie die fast nicht vorhandene Geräuschkulisse. Zwar besteht mancher Sportwagenfahrer auf das Aufheulen der Motoren, der Anhänger des elektrischen Fahrens schwört aber seinerseits auf die extrem stressreduzierende Ruhe des Antriebsaggregats. Das damit verbundene Gefühl der Sicherheit wird durch das Wissen um die Auszeichnung beim Europäischen Crashtest erhöht. Die bereits angesprochene Fahrweise lässt den LEAF gerade im Stadtverkehr oder auf der kurvigen Landstraße geradezu schnurren, was sich geräuschmäßig allerdings erst bei höchsten Geschwindigkeiten ausdrückt. Die meisten Steuerungselemente und der Siebenzoll-Display befinden sich auf der Mittelkonsole, wo man auch die ausgereifte Sprachsteuerung einschaltet. Die Sitzheizung für die hinten sitzenden Passagiere wird jedoch ganz ungewöhnlich durch einen Schalter seitlich der Sitze gestartet, wobei nur die Sitzflächen gewärmt werden. Wenn man sich (zum Beispiel auf der dringend zu empfehlenden Probefahrt) an diese Basiselemente des Fahrens gewöhnt hat, geht der Spaß erst richtig los. Zunächst lernt man die Fahrt mit nur einem Pedal, die sich per Tipp mit dem Finger ein- oder ausschalten lässt. Diese sozusagen Automatik 2.0 zu nennende Fahrweise sorgt nicht nur für mehr Energie, sondern erleichtert tatsächlich das Fahren. Mit etwas Vorausschau bremst man das Fahrzeug sanft oder auch stärker, je nachdem wie sehr man den Druck auf das Gaspedal oder e-Pedal verringert. Dann kommt der LEAF selbst bei der Bergabfahrt bis zum Stillstand. Nach kurzer Zeit setzt man dann die echte Bremse nur noch in dringenden Fällen ein.
Der ProPilot in der höheren Ausstattungslinie
Mit dem ProPilot beginnt dann die Zukunft des Autofahrens. Das elektronische Zusammenspiel aller Assistenzsysteme zeigt erstaunliche Wirkung. Sobald man den ProPilot am Lenkrad einschaltet, übernimmt er (nur auf der Autobahn) die Kurvenfahrt, hält auch in der Stadt den Abstand zum Vordermann oder bremst automatisch, wenn man zu dicht auffährt oder gar ein Fußgänger sich plötzlich im Weg befindet. Damit das alles funktioniert, ist es jedoch vorgeschrieben, dass der Fahrer die Hände am Lenkrad behält. Sonst wird ein Warnton erzeugt und bei unfolgsamen Fahrern bremst das Fahrzeug sogar bis zum Stillstand ab. Je nach Ausstattungslinie gehören zum Propilot auch noch der Tempomat, die 360 Grad Rundumsicht, die akustische Abstandswarnung und als Sonderausstattung das vollautomatische Einparken. Die automatische Lichtsteuerung sorgt mit den LED-Leuchten für eine tadellose Sicht in jeder Lage. Mit der entsprechenden Connect EV App von NISSAN lassen sich die Fahrzeugdaten, die Reichweite und die Position aus der Ferne abrufen. Man kann mit dem Smartphone ebenfalls von daheim aus die Fahrt planen oder die Heizung früher einschalten.
Der NISSAN LEAF 3.ZERO e+
Für den NISSAN LEAF 3.ZERO e+ muss sich den neue Besitzer nur noch wenig um die Sonderausstattung kümmern. Bei den Ausstattungslinien E-CONNECTA und TEKNA ist bereits fast alles von den beschriebenen Möglichkeiten eingebaut. Zu einer noch schnelleren Beschleunigung durch den 217 PS starken Motor kommt jetzt auch die größere Reichweite, die dann im Stadtverkehr auf über 500 Kilometer anwächst und in der WLTP-Kombination von Autobahn- und Stadtverkehr mit 385 Kilometer angegeben wird. Wenn man die staatlichen Vergünstigungen und die verdoppelte NISSAN Zulage für Elektroautos voll ausnutzt, kostet der NISSAN LEAF im Modelljahr 2019 je nach Ausstattungslinie zwischen ca. 31.000 und 41.000 Euro, die sich mit speziellen Wünschen natürlich noch erhöhen lassen. Ein Vorteil des LEAF sind sicherlich die kurzen Lieferzeiten der neuen Modelle. Der Abverkauf für die die Modelle des Jahres 2018 hat ebenso begonnen, hier dürfte sich der eine oder andere Preisvorteil erzielen lassen.
* Nissan Leaf 40 kWh; Stromverbrauch kWh/100 km: kombiniert 20,6; CO2-Emissionen: kombiniert 0 g/km: Effizienzklasse A+, bis zu 389 km Reichweite im städtischen WLTP-Zyklus, kombinierte Reichweite nach WLTP liegt bei 270 km. (Messverfahren gem. EU-Norm) Nissan Leaf 62 kWh: Stromverbrauch kWh/100 km: kombiniert 20,6; CO2-Emissionen: kombiniert 0 g/km: Effizienzklasse A+, bis zu 504 km Reichweite im städtischen WLTP-Zyklus, kombinierte Reichweite nach WLTP liegt bei 385 km. (Messverfahren gem. EU-Norm).